Wer kennt nicht den wundervollen Film „Contact“ mit Jodie Foster in der Hauptrolle?! Sie spielt darin eine ambitionierte Wissenschaftlerin auf der Suche nach extraterrestrischer Kommunikation. Gleich zu Beginn werden wir Zuschauer auf eine Reise hinaus in die Tiefen des Alls genommen, das aufgeregte Geplapper und Getreibe der verschiedensten Radiosender aus aller Welt begelitet uns dabei. Doch die Stimmen der Moderatoren werden immer weniger, belangloser und leiser, je weiter wir uns von der Heimatgalaxie entfernen. Bis uns schließlich die Stille der fremden Weite mit ihrer Schönheit auch stumm werden lässt und uns darauf vorbereitet, Töne wahrzunehmen, die vermutlich noch an kein menschliches Ohr gedrungen sind.

So oder ähnlich, ergeht es mir im Alltag. Etwa, wenn mein Vierjähriger mit seiner unaufdringlich charmanten Art aus seinem Zimmer entgegenfordert: „Mama, komm jetzt endlich …“, die Schallwellen aber erst einen, gelinde geschätz, zehn-Meter-langen Flur bis zur Küche überwinden müssen, um meine Gehörknöchelchen zum Schwingen zu bringen, in der ich gerade beabsichtige, Tee zu kochen, der Wasserkocher schon lärmt, ich trotzdem imstande bin zu enträtseln, was der Prinz begehrt, prompt zu antworten gewillt, ihm ein „gleich, will nur eben den Tee …“, er aber schon ansetzt, mit deutlichem Vibrato in der Stimme unbeindruckt intoniert und mir ins Wort fällt, …“ kleb mir die Klappe von meinem Müllauto wieder dran, Mennomeier!!!“. Das ganze ohne Blickkontakt, versteht sich. Zum Mäusemelken – ha! Kommunikation, Ha!Ha! Ich will auch mal den ganzen, lieben, langen Tag ins All horchen!

Aber tun wir das nicht ständig. „Hinaushorchen“ ins All, was wird die Zukunft bringen, an welchem Rädchen können oder müssen wir drehen für uns und unsere Kinder, damit es passt? Und „Hineinhorchen“ in sich und die Kinder, was brauchen wir im Moment, was ist wichtig. Wie gut tut es, sich darüber auszutauschen. Mitteilen, gemeinsam machen, vereinigen, was „communicare“ aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet.

Genauso, wie Kommunikation im besten Falle zu Verständigung führt, tun sich natürlich systembedingt ganze Heerscharen von Wurmlöchern auf, die genau diese Verständigung untergraben und zu Missverständnissen führen. Nicht umsonst kann man diese Wissenschaft studieren, jeder Manager, jede Führungskraft, sprich auch Mütter, haben alle gängigen Kommunikationsmodelle einstudiert und scheitern dennoch meistens da, wo in der Kommunikation eines fehlt. L.I.E.B.E. In all ihren Erscheinungsformen, angefangen mit Respekt und Anerkennung des anderen Lebens. „Sag das mal meiner pubertierenden Tochter, die mich zur Zeit nur peinlich, dick, hässlich, ungebildet und desillusionierend findet, und nun mit der Zumutung leben muss, dass ich ja meinen Spass bei ihrer Zeugung hatte, aber sie ja nun schließlich mit der Bescherung leben müsse.“ Diese Freundin nehme ich in den Arm. Mehr fällt mir nicht ein. Und da weiß ich noch nicht, dass mein Sohn wenige Jahre später auf fast jeden Laut, der aus meinem Mund kommt, mir ohne aufzublicken seine Handfläche anbietet, mit der ich Vorlieb nehmen soll, während er mit wichtigerem beschäftigt ist, als mit mir zu kommunizieren. Talk to my hand! Betroffene wissen Bescheid.

„Mach nen Ton“, sage ich jetzt noch meinem „Stöpsel“ oder wer es auch immer hören möchte, wenn mal die Angst, die Wut und die Tränen sich nicht verziehen wollen. Dann ist es draußen und kann weiterziehen. Weil wir sind Personen – lassen Sie mich glänzen – : per-son, lat.: durch den Ton. Nicht nur ….